1:1 – SCE 2 atmet dank Brustlöser Koch auf
Seit dem 25.10. hatte die Zwote keine Punkte mehr eingefahren, sieben Niederlagen gesammelt und dabei auch gegen abgeschlagene Kellerkinder verloren. Zum Spiel beim Tabellenzweiten Wilsenroth 2 trat man dann auch noch mit elf Mann ohne jeglichen Auswechselspieler an, die sich alle ausnahmslos auf den Hartplatz freuten. Als dann die Viererkette in der 5. Minute auf Modell Schweizer Käse umstellte und ein gegnerischer Stürmer problemlos einen langen Pass flach unten links ins Tor einschieben konnte, schien das nächste Drama seinen Lauf zu nehmen.
Die spielerische Dominanz lag über 90 Minuten ausnahmslos beim Gastgeber. Den Gewinn der Packing-Statistik gaben die Gäste auch früh auf. So wurde die Abwehr in der ersten Viertelstunde noch zwei, drei Mal mit hohen Bällen überspielt – kaum hatte man sich hierauf besser eingestellt, brach der Gegner mehrfach über die Außen durch und konnte oft nur im letzten Moment gestellt werden. Ennerich wackelte gehörig – fiel aber nicht. Zum Einen, weil man Wilsenroth mit fortdauernder Spieldauer zu Weitschüssen zwingen konnte. Zum Anderen zeigte sich einmal mehr Keeper Huth als sicherer Rückhalt. Und mindestens in der Szene kurz vor der Pause, als Don Schadt auf Yel durchsteckte und dessen Flachschuss gerade so aus dem Eck gefischt wurde, deuteten die Gäste an, dass sie gewillt waren, auch zum Spiel beizutragen.
In der zweiten Hälfte zeigte sich ein ähnliches Bild. Nur: den Gastgebern fiel kaum noch etwas ein. Durch konzentrierte Abwehrarbeit hielt man den Gegner davon ab, in den 16er zu gelangen, der sich daher mehr und mehr mit Weitschüssen versuchte und zunehmend unruhig agierte. Nach vorne setzte man mit langen Abschlägen oder fein durchgespielten Stafetten über rechts (Haber, Schadt) und links (Weber, Koch) Akzente. Zudem hatten Schadt und Scaffidi im Mittelfeld mehr Zugriff, da die Innenverteidigung besser nachrückte. Spätestens als Yel einen lang Ball erlief, den Gegenspieler tunnelte und es nur an einem Abnehmer für seinen scharfen Pass in den Strafraum mangelte, ging ein Raunen durchs weite Rund und machte allen bewusst, dass ein 0:1 noch keine Entscheidung ist. Und Ennerich enttäuschte seinen Fan, der extra die weite Auswärtsfahrt auf sich genommen hatte, nicht: nach einem Bilderbuchdoppelpass zwischen Scaffidi und Koch traf Letzter mit einem satten Rechtsschuss flach ins linke Eck. Was eine Geschichte: handelte es sich bei dem Fan um den Vater des Torschützen! Diesen Tag wird die Familie so schnell nicht vergessen.
In der Folgezeit rannte Wilsenroth wütend an. Ennerich, halb dezimiert durch einen angeschlagenen Scaffidi, hielt dagegen – auch weil der alte Herr Schüle auf Dritt-Lunge ging und Lücken im Mittelfeld zulief. Hinten haute Groß alles raus, stoppte Apffelstaedt Stürmer auf Außen, machte sich Huth bei einem Kopfball lang, schlug Muth den Abpraller noch rechtzeitig weg, ging ein Kopfball ausnahmsweise mal am Pfosten vorbei – und vorne vergab der lange Halbfinne nach einer Ecke trotz extra angesetzten Standardtrainings am Samstag gar die Chance auf drei Punkte.
Das 1:1 geht nach einer kämpferisch überzeugenden Leistung absolut in Ordnung. Zur Feier des Tages bekommt die Mannschaft am nächsten Sonntag prompt einen freien Tag spendiert, da Münster seine Mannschaft zurückgezogen hat. Weiter geht’s am Sonntag, den 9.4. – Gegner gerade nicht bekannt (Autor ists egal, da dann im Urlaub 🙂 ).