Vor den Augen von Präsident Laszlo begann die Hacker-Elf das Spiel mit einem klaren Matchplan: durch ein 4-5-1 sollte der Gegner ab der Mittellinie massiv unter Druck und zu langen Bällen gezwungen werden. Durch konsequentes Doppeln, Verschieben der Reihen und guter Defensivarbeit des einzigen Stürmers – Käptn Barfuss -wurde Camberg zudem an schnellen Vorstößen über die Außen gehindert. Folgerichtig entwickelte sich ein höhepunktarmes Spiel mit wenigen Gelegenheiten. Zwei Freistöße aus guter Position setzte der Gast deutlich über das Gehäuse. Richtung Wald ging auch der Versuch des Mittelstürmers sich gegen vier Gegenspieler gleichzeitig durchzusetzen. Auf der anderen Seite schaltete Yasin Johnson vor der Pause mehrere Gänge hoch und sprintete über den halben Platz, zielte bei seinem Versuch aber zu zentral. So ging es verdient mit einem 0:0 in die Kabine. Lediglich die verletzungsbedinge Auswechslung von Klein trübte das Bild. Dafür erheiterte der eingewechselte Pingsmann die Zuschauer, indem er mariokartmäßig seine Schienbeinschoner dem Gegner vor die Füße warf und tatsächlich einer über die Außenlinie rutschte.
Mit der gleichen Ausrichtung ging Ennerich die zweite Halbzeit an, musste aber schnell die bittere Pille (50.) schlucken. Zentral vor dem Kasten verursachte man den nächsten Freistoß. Dieses Mal ging der Ball aufs Tor und war prompt drin, obwohl Torwart Liloz, sonst wie eh und je ein sicherer Rückhalt, dran war. Seine Faustabwehr an die Unterkante der Latte wäre zwar nicht unbedingt vonnöten gewesen, sah aber immerhin unglaublich spektakulär aus. Wenn er sich am Vortag das Comeback von Tim Wiese angeschaut hat, gibt es hierfür zumindest eine plausible Erklärung. Ennerich musste nun etwas offensiver agieren – und kassierte prompt das 0:2 (58.). Nach einem Ballverlust auf der rechten Seite schaltete Camberg schnell um, brachte den Ball über zwei Stationen nach rechts in den 16er. Dort wurde Pawlowski erst nach allen Regeln der (Bondage-)Kunst von seinem Gegenspieler eingewickelt, ehe dieser mit einem Flachschuss unhaltbar in lange Eck traf. Besonders bitter: Kurz zuvor hatte sich Haber sehenswert auf der linken Seite durchgesetzt und dabei im Stile eines Yels den Gegner so getunnelt, dass dessen Familie noch über Generationen darauf angesprochen werden wird. Leider war er vom Erfolg selbst so überrascht, dass er überhastet verzog. Böse Zungen munkeln allerdings, er habe schon im Training zuvor sein Pulver verschossen.
Mit dem zweiten Gegentreffer war die Partie entschieden. Coach Hacker verließ kurz drauf ebenfalls angeschlagen den Platz und musste von Außen das 0:3 (74.) hinnehmen. Glücklich war während des Spiels nur noch Ersatztorwart Huth, der doch nicht mehr eingewechselt wurde und als Erster mit der dritten Halbzeit beginnen konnte.
Letztlich verlor der SCE das dritte Spiel in Folge, kann sich aber auf die Fahne schreiben, dass man es dem neuen Tabellenführer lange sehr schwer gemacht hat. Weiter geht es am Donnerstag mit dem schweren Auswärts-Nachholspiel in Thalheim. Am Sonntag gastiert man dann um 13 Uhr bei der Zweitvertretung von Niederbrechen – gleichzeitig spielt die Zwote bei Haintchen 2.
SCE: Liloz – Friebe, Raßfeld, Hacker (65. Koch), Pawlowski – Johnson, Oberländer, Klein (35. Pingsmann), de Fries, Haber (75. Muth) – Barfuss